Die FREIEN WÄHLER München setzen sich für eine Dezentralisierung der städtischen Verwaltungsservicebereiche in Verbindung mit der Schaffung von Stadtteilzentren ein. Die Entwicklung einer generationenübergreifenden Zusammenarbeit und Unterstützung in der Nutzung von existentem Wohnraum sowie Pflege-, Freizeit- und Senioren-betreuung wird angestrebt.

Ziel der Dezentralisierung ist die Stärkung der Verwaltungsservicebereiche in Verbindung mit einer einheitlichen Service- und Verwaltungsstruktur und der Schaffung von gleichmäßig über die Stadt verteilten Bürgerzentren (vergleichbar den bereits existenten 13 Sozialbürgerhäusern). In Kombination mit Gesundheitszentren (Ärzte und Apotheken), Pflegestützpunkten, zentralen Pack- und Verteilstationen, Einzelhandel zur Grundversorgung und Knotenpunkten des Öffentlichen-Personen-Nah-Verkehrs (ÖPNV) sowie der Förderung von Bürgergenossenschaften sollen dadurch erreicht werden:

  • Kurze Wege (vor allem auch für Senioren) -> Stadtteilzentren ermöglichen eine Bedarfsdeckung in den Grundbedürfnissen im fußläufigen oder zumindest Kurzstreckenbereich. In Konsequenz entsteht eine deutliche Entlastung des Münchner Stadtverkehrs in den Bereichen Motorisierter-Individual-Verkehr (MIV) und ÖPNV-Nutzung.
  • Die nahe Grundversorgung macht die Teilnahme am MIV in vielen Fällen überflüssig. Viele notwendige Wege können zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch durch ÖPNV-Nutzung im Kurzstreckenbereich erledigt werden. Die Dezentralisierung der Verwaltungsservicebereiche begünstigt zudem den persönlichen Kontakt der Bürgerschaft im Stadtteil untereinander und mit der Stadtverwaltung. Dies schafft Vertrauen in die Verwaltung und reduziert das Aggressionspotential gestresster Bürger*innen durch die Verringerung von Wege- und Wartezeiten.
  • Bürgergenossenschaften verbessern und fördern die bürgerschaftliche Eigeninitiative und die individuelle gegenseitige Unterstützung im Stadtteil
  • Dies stärkt die Stadtteilgemeinschaft und entlastet die Stadtverwaltung. Die Fragestellungen „Was kann ich für andere tun“ und „was kann die Stadt für mich tun“ erreicht wieder ein ausgewogeneres Verhältnis.
  • Mehrgenerationenprojekte -> Die bewusste Durchmischung von sozialem Wohnraum mit jungen Familien, Singles und Senioren begünstigt ein generationenübergreifendes Nachbarschaftsgefüge. Dies schafft die notwendige Basis für eine wieder selbstverständliche Nachbarschaftshilfe
  • Direkte Nachbarschaftshilfe funktioniert von „Jung“ zu „Alt“ und von Singles zu Familien ebenso wie umgekehrt. Verschiedene Lebensmodelle ergänzen sich, schaffen Vernetzung und entlasten staatliche, soziale Unterstützungsbereiche. „Leihoma-/-opa“–Modelle, Einkaufshilfen, Seniorenhausaufgabenbetreuung etc. müssen ergänzt werden, durch bedarfsgerechten Wohnungstausch innerhalb von öffentlichen und Sozialwohnungsbereichen.
  • Bedarfsgerechter Wohnungstausch bedeutet, dass der steigende Wohnraumbedarf junger, wachsender Familien mit dem sinkenden Wohnraumbedarf lebensälterer Menschen (Kinder ziehen aus, aus Ehepaaren werden Single, etc.) ausgeglichen wird. Dies soll innerhalb des Sozialwohnungsbereichs durch Wohnungstausch ermöglicht werden, ohne dass dabei ein finanzieller Nachteil in Relation zur Ausgangsposition für eine(n) der beiden Beteiligten entsteht.

Beispielhaft soll ein erstes Musterstadtteilzentrum im Bezirk 17 Obergiesing-Fasangarten in örtlichem Zusammenspiel zwischen den Bereichen Tegernseer Landstraße Süd, Tegernseer Platz und Tegernseer Landstraße Nord sowie Giesinger Bahnhofsplatz entstehen bzw. entwickelt werden. Weitere geeignete Stadtteilbereiche sollten, orientiert an den Einwohnerzahlen, auf engem Raum gemeinsam mit Bürgern*innen und deren örtlich gewählten Vertretungen in den Bezirksausschüssen entwickelt werden. Dabei ist in einem ersten Schritt für die nächste Kommunalperiode von 2020 – 2026 die Entwicklung von insgesamt vier Bürger- und Stadtteilzentren zu gewährleisten (Nord, Ost, Süd, West).